Der Schwarze Prinz*
Hierbei handelt es sich um ein abstraktes, schachähnliches und für die damalige Zeit sehr produktives Konfliktspiel, bei dem 2 Spieler versuchen, die zentrale Figur der gegnerischen Armee zu erobern. Die Regeln betonen, dass es sich um die erste große Landschlacht des Hundertjährigen Krieges, die Schlacht von Crécy 1345, handelt, aber nur, wenn man Faktoren wie das Terrain, die damalige Taktik, die Tatsache, dass die Franzosen doppelt so viele Truppen hatten, den entscheidenden Einsatz des Langbogens durch die walisischen und englischen Bogenschützen und dass es nur einen Schwarzen Prinzen (auf der englischen Seite) gab, außer Acht lässt. Und dass sie tatsächlich 1346, am 26. August, stattfand.
Von allen historischen Zwängen befreit, beaufsichtigen die beiden Feldkommandeure nun also 2 identische Armeen, die aus 4 verschiedenen Soldatenklassen bestehen, jede mit unterschiedlichen Bewegungsoptionen, aber auch, wie beim Schach, von gleicher Gefangenenstärke. Neben den Armeen auf dem Brett haben beide Spieler immer 3 Spezialkarten, die den Hauptantrieb für den Schub des Spiels darstellen.
Ob ein Angriff erfolgreich ist oder nicht, hängt nicht von der angreifenden Figur ab, sondern ob die Angriffskarte, die bei jedem Angriff ausgespielt wird, durch eine passende Gegenkarte, die der Verteidiger hält, gestoppt werden kann. Da die Spieler immer eine Handgrösse von drei Karten haben, werden die Kämpfe nicht durch geschicktes Manövrieren und das Zusammenwirken verschiedener Bauernfähigkeiten entschieden, sondern einfach durch das Glück der Auslosung. Nichts kann Sie retten, wenn Sie die falschen Karten haben.
Die Kombination eines schachähnlichen Spiels mit dem Kartenspiel war eine nette Idee, aber leider reduzierte die Art und Weise, wie sie umgesetzt wurde, das Brettspielelement einfach auf eine bloße Nebensächlichkeit und stellte das Glück fest in den Mittelpunkt eines jeden Sieges.
Veröffentlichungsgeschichte: eines der frühesten Spiele Johann Rüttingers, und als es 1983 bei Noris Spiele erschien, wurde es sogar seine zweite Nominierung für Spiel des Jahres innerhalb von zwei Jahren, nachdem "Vokabo" 1982 in die engere Wahl gekommen war.
- 2 Spieler
- 40 Minuten
- Ab 8 Jahren